Grundsätzlich macht eine Behandlung für jedes Pferd fast immer Sinn - unabhängig davon, ob Einschränkungen in der Bewegung vorliegen oder nicht. Durch den Therapeuten erhält der Reiter eine fundierte Beurteilung über den aktuellen Zustand der Muskulatur, des Gangbildes und den allgemeinen Trainingszustand des Pferdes. Auch können mögliche Störquellen frühzeitig beseitigt werden, bevor sie zu einem spürbaren Problem in Form einer Bewegungseinschränkung und Schmerzen führen.
Nach einer erfolgten Zahnbehandlung durch den Tier- oder Pferdezahnarzt ist eine physiotherapeutische Nachbehandlung im Zeitraum von etwa 7-14 Tagen zu empfehlen, um mögliche Verspannungen und Blockaden zeitnah zu lösen beziehungsweise vermeiden zu können. Auslöser dafür kann das Maulgatter sein, welches zur Behandlung angelegt worden ist. Sollten Korrekturen am Gebiss vorgenommen worden sein, verändert sich das Kauverhalten und somit die muskulären Belastungen.
Eine therapeutische Behandlung verändert durch das Lösen von Blockaden und das Wiederherstellen der physiologischen Beweglichkeit die gesamte Statik eines Pferdes. Es wird ein neues, verändertes Körpergefühl erhalten, an das es sich erst gewöhnen muss wenn die Läsionen bereits über einen längeren Zeitraum bestanden haben.
Deshalb ist es wichtig, dass sich das Pferd nach der Behandlung moderat bewegen kann in Form von ausreichendem Weidegang oder der Möglichkeit sich auf dem Paddock zu bewegen. In der Praxis hat sich ein schonend ansteigendes Training über einige Tage bewährt. Boxenruhe oder mangelnde Bewegungsmöglichkeiten tragen eher dazu bei, dass das Pferd die alten Bewegungsmuster weiter nutzt und in die gelösten Läsionen zurück fällt.